
Mapping Vilnius / Visaginas
Konzeption & Gestaltung einer Buchserie für das Laboratory of Critical Urbanism
Das Laboratory of Critical Urbanism in Vilnius ist Teil der European Humanities University in Litauen und dient dort als Plattform für Geisteswissenschaftler der Urbanistik. Es führt multidisziplinäre Forschung durch, organisiert Seminare, Ausstellungen und kulturelle Projekte und baut ein multimediales Archiv mit Materialien zur Stadtforschung auf, wobei vor allem Regionen und Städte in Mittel- und Osteuropa dabei im Fokus der Untersuchungen stehen. Aus den Ergebnissen mehrerer Workshops des LoCU sind die ersten zwei Bücher einer Reihe entstanden.
Gemeinsame Arbeit mit Benjamin Blazy, Fred Funk, Marie Parakenings, Max König, Simon Melchers und Antonia Brell.
Das erste Buch untersucht die sehr heterogen bevölkerte Hauptstadt Vilnius, die geprägt ist durch eine komplexe Geschichte der Einwanderung durch Menschen verschiedener Religionen. Auch heute noch ist im Stadtbild und der Architektur sowohl der westliche als auch der östliche Einfluss sowie soziokulturelle Unterschiede sichtbar; gläserne Wolkenkratzern grenzen inmitten der Hauptstadt an einfache Holzhütten an.
Das zweite Buch beschäftigt sich mit der an der Grenze zu Weißrussland und Lettland liegende Stadt Visaginas, die als eine Art »Monotown« in direkter Nähe zum Atomkraftwerk»Ignalina« entstanden ist. Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl wurde das baugleiche Atomkraftwerks abgeschaltet, sodass die gesamte Stadt seine Funktion verlor und nun sowohl vor ökonomischen als auch vor soziologischen Herausforderungen steht.

Als visuelle Klammer haben wir ausgehend von unserer Fließtextschrift als Headlineschrift eine eigene »Typo Polo« gestaltet, in Anlehnung an das in den 1990er Jahren in der polnischen Öffentlich sichtbare Phänomen eines sehr skurrilen Umgangs mit Schriften in Amateurtwürfen auf Reklamen und Schildern: Aufgrund von unzureichender Menge an bestimmten Klebebuchstaben wurde improvisiert, Groß- und Kleinschreibung ignoriert, Buchstaben abgeschnitten und gedreht und schließlich nach Augenmaß positioniert.
Die in den Mapping-Workshops entstandenen Karten wurden redesigned und dienen jeweils als Cover. »Mapping Visaginas« habe nach dem gemeinsam erarbeitet Konzept gesetzt und gestaltet.





